Mit dem AI Act hat die EU den weltweit ersten umfassenden Rechtsrahmen für KI-Systeme und -Modelle geschaffen. In der Praxis werden vor allem technische Standards darüber entscheiden, wie mit KI und ihren Risiken umgegangen wird. Für eine angemessene KI-Normung ist die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft an der Entwicklung dieser Standards deshalb besonders wichtig – sei es durch eine unmittelbare Mitgliedschaft in den Arbeitsgruppen von DIN und CEN / CENELEC oder durch die Unterstützung einer nationalen oder europäischen Interessenvertretungen wie DIN Verbraucherrat, ANEC, ECOS oder ETUC. Ebenso können durch präzise Stellungnahmen im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsverfahrens zivilgesellschaftliche Akteur*innen Einfluss auf die KI-Normung nehmen.
Obwohl formal verschiedene Möglichkeiten für die Zivilgesellschaft bestehen, sich aktiv in die Normung von KI-Systemen einzubringen, zeigen sich viele Akteur*innen zurückhaltend. Auch im Rahmen unserer gemeinsamen Veranstaltungsreihe mit dem Zentrum für Vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz (ZVKI) haben Teilnehmer*innen und Expert*innen immer wieder auf Herausforderungen und Hürden hingewiesen, die einer effektiven Beteiligung im Wege stehen können. Zum Abschluss dieser Veranstaltungsreihe haben wir in einem interaktiven Workshop am 19.09.2024 die Hindernisse und Lösungsoptionen genauer in den Blick genommen.
Ina Gamp von der Civic Coding-Geschäftsstelle und Matthieu Binder vom ZVKI diskutierten darüber mit den Teilnehmenden und folgenden Expert*innen:
- Lajla Fetic, Senior Trustworthy AI Expert, appliedAI Institute for Europe
- Christian Grafenauer, Experte für Blockchain und KI-Standardisierung
- Camille Dornier, Expertin für KI-Normung