Als eine der größten Herausforderungen für gemeinwohlorientierte KI-Projekte benannte Cristian Amaya die Finanzierung. Für ihn und seine Mitgründer war es nicht leicht, die passenden Förder*innen zu finden, mit denen sie ihre Vision verfolgen konnten. Neben öffentlichen Fördermitteln waren schließlich auch Investoren aus der Privatwirtschaft entscheidend für den Projekterfolg. Amaya betonte daher, dass eine Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen auch für ein gemeinwohlorientiertes Projekt hilfreich sein kann.
Gabriele Dederer berichtete, wie die Betreuung und kontinuierliche Aktualisierung der Software anfangs eine große Schwierigkeit für das Projektteam darstellten. Auch der Prototyp der GhostDiver-App war zu Beginn sehr komplex. In einem Design-Thinking-Workshop konnte er vereinfacht werden, indem auch Perspektiven von außen mit einbezogen wurden. Design Thinking ist eine kreative und systematische Methode, um komplexe Probleme zu lösen. Das Ziel ist es innovative Lösungen zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer*innen orientieren.
Rechtzeitig in den Austausch mit den zukünftigen Nutzer*innen zu gehen, z. B. Maler*innen bei ConBotics oder Taucher*innen für das Projekt Geisternetze, betonten beide Expert*innen als wichtiges Erfolgskriterium. Auch Dr. Aljoscha Burchardt sprach sich dafür aus, möglichst früh die Zielgruppen des Projekts einzubinden, um deren Kernbedürfnisse im Blick zu behalten.
Ein gut funktionierendes Team, das flexibel und lösungsorientiert arbeitet, ist laut Cristian Amaya in der Anfangsphase eines Projektes entscheidend. Dabei sollte die gemeinwohlorientierte Vision immer im Mittelpunkt stehen, auch wenn Kompromisse und Anpassungen nötig sind. Dr. Aljoscha Burchardt ergänzte, dass die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit im Team möglichst früh festgelegt werden sollten, vor allem wenn die Mitglieder aus unterschiedlichen Disziplinen kommen.
Gabriele Dederer teilte ihre Erfahrung, wie wichtig es ist, zu erkennen, wann man seine Idee an andere Expert*innen weitergeben sollte, welche die entsprechenden Kompetenzen zur Umsetzung mitbringen. Wenn man diese ersten Hürden überwunden habe, sei vor allem Geduld und Durchhaltevermögen wichtig, so Cristian Amaya.