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Deep Dive-Session 3: Beteiligung am Ende des Standardisierungsprozesses - Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl

Deep Dive-Session 3: Beteiligung am Ende des Standardisierungsprozesses

In der dritten Deep Dive-Session unserer Veranstaltungsreihe Civic Coding x ZVKI sprechen wir gemeinsam mit Expert*innen darüber, wie die Zivilgesellschaft sich am Ende des Standardisierungsprozesses für KI-Systeme einbringen kann. Wir zeigen, welche Schritte von der Einigung der Arbeitsgruppen auf einen Normentwurf bis zur Finalisierung des Standards anstehen und geben Praxiseinblicke in die Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in der Normung.

Welche Möglichkeiten zur zivilgesellschaftlichen Beteiligung gibt es am Ende des Standardisierungsprozesses?

Mit dem AI Act hat die EU den weltweit ersten umfassenden Rechtsrahmen für KI-Systeme und -Modelle geschaffen. In der Praxis spielen dabei technische Standards eine zentrale Rolle, wie mit KI und ihren Risiken umgegangen wird. Eine aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft auch an der Normung ist für eine gerechte KI-Regulierung deshalb besonders wichtig – sei es über Gemeinwohlvertretungen oder als aktives Mitglied der Standardisierungs-Arbeitsgruppen.

Doch die Zeit wird knapp: Schon am 30. April 2025 sollen die von der Europäischen Kommission beauftragten Standards finalisiert sein, abgestimmte und konsensfähige Normentwürfe müssen daher spätestens im Winter 2024 vorliegen. Welche Möglichkeiten der Beteiligung und Mitwirkung bestehen für zivilgesellschaftliche Akteur*innen zu diesem späten Zeitpunkt der Normung überhaupt noch?

Diese Frage stellen wir uns in der dritten Deep Dive-Session der Reihe “Civic Coding x ZVKI: AI Act und Standardisierung – Wie wir KI-Systeme gemeinwohlorientiert gestalten”. Gemeinsam mit Expert*innen aus Rechtswissenschaft und Normung diskutieren wir, was passiert, nachdem die Arbeitsgruppen sich auf einen Normentwurf geeignet haben, wie die öffentliche Konsultationsphase abläuft und was mit den Stellungnahmen aus dieser Phase geschieht. Wir erläutern außerdem, was mit einer von den Normungsorganisationen verabschiedeten Norm passiert – muss die Europäische Kommission die beauftragten Standards übernehmen? Gibt es die Möglichkeit öffentlicher Stellungnahmen auch gegenüber der Europäischen Kommission?

Ergänzt wird dieser Austausch durch einen praxisnahen Einblick in die aktuelle KI-Normung aus Sicht der Zivilgesellschaft: Welche Erfahrungen machen zivilgesellschaftliche Akteur*innen als Teilnehmer*innen im aktuellen Standardisierungsprozess? Wie läuft die Arbeit in den zuständigen Gremien, welche besonderen Herausforderungen stellen sich für gemeinwohlorientierte Akteur*innen in der Praxis? Und wie unterscheidet sich die europäische Standardisierung von der internationalen Normung?

Über diese Themen diskutieren wir mit Prof. Dr. Martin Ebers von der Robotics & AI Law Society, Don Le von ARTICLE 19 sowie Rita Tedesco von der Environmental Coalition on Standards (ECOS).

Hinweis: Die gesamte Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Melde dich jetzt an und sei am 04.07.2024 um 16:00 Uhr live dabei!

Falls du eine Übersetzung in die deutsche Gebärdensprache benötigst, sende uns bitte eine Mail an .

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und im Nachgang im Community-Bereich unseres Webportals zur Verfügung gestellt.

Im Shortpaper zur Auftaktveranstaltung der Reihe Civic Coding x ZVKI findest du weiterführende Informationen über die KI-Standardisierung im Rahmen des AI Acts und wie sich die Zivilgesellschaft daran beteiligen kann.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Datum: 04.07.2024 (Donnerstag)
  • Uhrzeit: 16:00 - 17:00 Uhr
  • Ort: virtuell per Zoom

Prof. Dr. Martin Ebers

ist Präsident der „Robotics & AI Law Society“ (RAILS), Professor für IT-Recht an der Universität Tartu (Estland) und als habilitierter Privatdozent Mitglied der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Laut Beck-Aktuell (31.12.2023) zählt er zu den Top 5 Legal Influencern in Deutschland. Seit 2024 ist Ebers geschäftsführender Herausgeber der Open Access Zeitschrift "Cambridge Forum on AI: Law and Governance"

© Cambridge University Press

Don Le

koordiniert als Mitglied des Digital-Teams von ARTICLE 19 die Arbeit des Teams am Abbau systematischer Barrieren, die zivilgesellschaftliche Organisationen daran hindern, sich an der Entwicklung technischer Standards zu beteiligen. Zuvor leitete er interdisziplinäre Communities und brachte Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die Zusammenarbeit zu erleichtern und den Zugang zu Informationen und die Meinungsfreiheit zu verbessern. Darüber hinaus organisierte er internationale Aktivitäten von Interessenvertretungen zur Förderung digitaler Rechte und zur Unterstützung von Aktivist*innen und Bürgerjournalist*innen in Vietnam.

Rita Tedesco

leitet die Arbeit von ECOS im Bereich Energiewende und verfügt über umfassende Kenntnisse der EU-Umwelt- und Energiepolitik sowie in den Themen Integration und Normung. Vor ihrer Ernennung zum Head of Energy Transition war Rita Tedesco Senior Programme Managerin bei ECOS und arbeitete in einer Vielzahl energiebezogener Themenbereiche (Batterien, Wasserstoff, fluorierte Gase, Elektrofahrzeuge usw.). Sie vertrat die Organisation in relevanten horizontalen und strategischen Gruppen in den EU-Institutionen sowie in europäischen und internationalen Normungsgremien.

Leitfragen

  • Wie können zivilgesellschaftliche Akteur*innen an der öffentlichen Konsultationsphase zu den KI-Standards teilnehmen? Welchen Einfluss haben solche Stellungnahmen? Wann wird die öffentliche Konsultationsphase stattfinden?
  • Welche besonderen Stellungnahmerechte haben Annex III-Organisationen wie ANEC oder ETUC?
  • Muss die Europäische Kommission die von CEN/CENELEC erarbeiteten Standards übernehmen? Welche Optionen hat die Europäische Kommission?
  • Gibt es nach Abschluss des Standardisierungsverfahrens die Möglichkeit öffentlicher Stellungnahmen, z. B. gegenüber der Europäischen Kommission?
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