Ich habe Produktdesign studiert – und da geht es viel um die Frage: Hat jemand anders das vielleicht schon mal so oder so ähnlich gemacht? Diese Logik von „Wer war zuerst da?“ oder dieses Wettrennen darum, wessen Idee nun origineller ist, hat mich schon immer gestört.
Ich bin eher der Meinung: Wenn mehrere Menschen unabhängig voneinander auf eine ähnliche Idee kommen, dann ist das ein gutes Zeichen. Dann scheint sie ja eine Lösung für ein echtes, vielleicht sogar strukturelles Problem zu sein. Und wenn mehrere Leute an einer Lösung arbeiten – jede*r aus einem anderen Blickwinkel – dann kann das sehr fruchtbar sein.
Gerade in gemeinwohlorientierten Kontexten, wo Ressourcen fast immer knapp sind, ist es nur logisch, die Kräfte zu bündeln. Wenn fünf verschiedene Personen von ihrer Idee erzählen, aber alle unsicher sind, wie sie das finanziert bekommen oder personell stemmen sollen – dann bringt es oft mehr, sie zusammenzuführen, zu bündeln und gemeinsam mehr umzusetzen, als es eine Organisation alleine geschafft hätte.
Ein Anliegen der Projektberatung ist, dass die unterschiedlichen Akteur*innen nicht nebeneinander arbeiten, sondern voneinander lernen und profitieren können. In einem ersten Treffen im Rahmen der Projektberatung sind die Social Entrepreneurship Allianz Hamburg und die SIGU-Plattform erstmals direkt ins Gespräch gekommen. In diesem Austausch zeigte sich schnell, wie wertvoll die praktischen Einblicke der Allianz für die Weiterentwicklung des KI-Förderfinders waren. Die Allianz hatte außerdem bereits Kontakt zu Reflecta, dem Unternehmen, das die technische Umsetzungskompetenz hat. Nach dem zweiten, größeren Vernetzungstreffen, bei dem auch Reflecta dabei war, wurde die Plattform dann tatsächlich in Kooperation entwickelt. Hier scheint wirklich eine wechselseitige und langfristige Lern- und Entwicklungsbeziehung entstanden zu sein.