KI-Anwendungen werden nicht im luftleeren Raum wirksam – sie müssen zur Organisation und den Menschen darin passen. Deshalb ist es entscheidend, von Anfang an alle Beteiligten einzubinden: Fachabteilungen, Führungsebene und natürlich die Menschen, die mit der Lösung später arbeiten werden.
Die Tech-Welt und die Arbeitsrealität von beispielsweise Sozialarbeiter*innen zusammenzubringen, ist nicht immer leicht. Gerade im sozialen Bereich begegnen viele Mitarbeiter*innen, deren Motivation häufig mit dem Satz „Ich bin doch hier, um mit Menschen zu arbeiten“ zusammengefasst werden kann, KI mit Skepsis. Bei vielen schwingt zudem die unterschwellige Angst mit, durch eine KI ersetzt zu werden. Hier kann es helfen, gemeinsam, auf Augenhöhe und sehr individuell neue Narrative zu erarbeiten. KI ist nicht dazu da, Menschen zu ersetzen, sondern sie zu entlasten, damit sie sich auf das konzentrieren können, was für sie wirklich zählt.
Natürlich gilt ebenfalls: Keine KI ohne Daten. Viele Organisationen haben allerdings Schwierigkeiten, passende Daten zu finden oder zu verarbeiten. Hier braucht es Unterstützung beim Kompetenzaufbau – und einen nüchternen Blick auf Datenschutz, Transparenz und technische Risiken. Wer mit sensiblen Daten arbeitet, muss auch deren Schutz mitdenken, beispielsweise durch sichere Datenhaltung, klare Rollen und kontinuierliche Kontrollen.
Alle Speaker*innen betonten eins: Bei der Einführung und Nutzung von KI gibt es nicht den einen perfekten Plan, und es ist erlaubt, bei der Umsetzung auch Fehler zu machen. Viel wichtiger ist ein pragmatischer Start – zum Beispiel mit No-Code-Tools oder bereits verfügbaren Anwendungen. Wer experimentiert, lernt schneller und senkt die Einstiegshürden. Dabei helfen auch externe Unterstützungsangebote wie die Civic Coding-Projektberatung oder die Datensprechstunde im Civic Data Lab. Ebenso wichtig ist der Austausch mit anderen. Viele Organisationen sind bereit, ihre Erfahrungen zu teilen. Plattformen wie der KI-Kompass inklusiv, die Caritas-Projektsammlung oder die Civic Coding-Projektlandkarte zeigen, wie vielfältig Lösungen im Einsatz aussehen können.
Idealerweise können Schritt für Schritt KI-Kompetenzen in der eigenen Organisation aufgebaut werden, zum Beispiel auch durch Online-Angebote wie unser Video-Lernreihe Fit4KI. Denn wer intern Know-how aufbaut, wird unabhängiger und kann Projekte nachhaltiger umsetzen. Lösungen einzukaufen kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, ist aber nicht in allen Anwendungsfällen ratsam. Auch an dieser Stelle sind Kollaboration und gegenseitiger Austausch also essenziell.